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sein Wille geschehe

5 Sein Wille geschehe Im Sommer 2001 erkrankt Kari an Krebs. Die Diagnose überrascht und schockt uns alle im «Catalpapark», wir sind wie gelähmt nach dieser schlechten Nach- richt. Es ist aber Kari, der uns immer wieder Mut macht und einen beispiels- losen Kampf gegen diese heimtückische Krankheit führt. Die folgenden Monate sind geprägt von Hoffnungen und Tief- schlägen. Wir sind Kari dankbar, dass er uns auch in dieser Zeit offen an seinem Schicksal teilhaben lässt. Statt zurückgezogen dürfen wir ihn, der uns immer wieder im Garten kulinarisch verwöhnt hat, vielfach als unseren Gast zum Nachtessen begrüssen. Wir freuen uns, dass er bereit ist, unsere angebo- tenen Hilfeleistungen anzunehmen. Es gibt uns selber auch ein besseres Ge- fühl, Kari in seiner Krankheit irgendwie zu unterstützen, als nur tatenlos schwei- gend Tür an Tür zu wohnen. Nach Wo- chen mit verschiedenen Hochs und Tiefs 3. Krankheit und unerwarteter Tod fahren wir ihn schliesslich im Frühling 2002 ins St. Anna Spital in Luzern. Hier und auch vorher in der Uniklinik in Zü- rich versucht man mit verschiedenen teilweise ganz neuen Therapien den Krebs doch noch zu stoppen und zu besiegen. Mit Karis Krankheit rücken vorher gesetzte Prioritäten und Pläne plötzlich in den Hintergrund. Die vorhe- rigen Diskussionen und Pläne, aufgrund des Hochwassers der Jahre 1999 und 2000 am Doppelhaus einen besseren Hochwasserschutz zu realisieren, wer- den in Anbetracht des Schicksalsschla- ges, von dem Kari betroffen ist, plötzlich unbedeutend und werden deshalb im Moment nicht weiter verfolgt. Unerwartet schnell wird Kari am 10. April 2002 im Spital St. Anna von sei- nen grossen Schmerzen erlöst. In den Morgenstunden dieses Tages stirbt er, nachdem wir uns Stunden zuvor von ihm verabschieden durften. 4. Wer wird neuer Nachbar? Nach Karis Tod haben Karis gesetzliche Erben – seine Mutter, sein Bruder, seine zwei Schwestern sowie die beiden Kinder seines vorverstorbenen Bruders – unse- ren Nachbarn, der zuvor als Notar schon unseren Kaufrechtsvertrag beurkundet hatte, als Erbenvertreter beauftragt. Ka- ris jüngste Schwester ist als Stiefschwes- ter in diese Erbschaft nicht involviert. Meine Lebenspartnerin und ich haben damalserwartet,dassKarisGöttibub,der Sohn seiner in Wilen lebenden Schwes- ter, in einem Testament als Begünstigter seines Anteils am Doppeleinfamilien- haus eingesetzt wurde und damit auch unser neuer Nachbar werden wird. So wie sich Kari diese Möglichkeit bei den seinerzeitigen Verhandlungen über das Kaufrecht ausbedungen hatte. Schon bald wird jedoch klar, dass Kari von der Möglichkeit eines Testaments zugunsten eines seiner Göttibuben nicht Gebrauch machte, denn es findet sich im Nachlass kein Testament.